Mehr als 15.000 Gäste feiern gemeinsam mit der FFW Loibling-Katzbach das Gründungsjubiläum
Petrus beschenkte die Floriansjünger der Freiwilligen Feuerwehr Loibling-Katzbach anlässlich ihres 150-jährigen Gründungsfestes mit bestem Festwetter. Bei optimalen Temperaturen war das grandiose Festgelände an der Ulmenstraße ein wahrer Besuchermagnet für tausende Gäste, welche entsprechend dem Motto „Fünf Tage wach“ das Jubiläum ausgelassen feierten. Den fulminanten Auftakt bildete am Donnerstagabend der Auftritt der „Brettl-Spitzen“. Jürgen Kirner, Schöpfer der Volkssängerrevue, bot mit seinen Interpreten dem Publikum im restlos ausverkauften Bierzelt eine kabarettistische Show vom Feinsten und feierte zugleich das 10-jähriges Bühnenjubiläum des Formats.
Richtig ernst wurde es dann für den Jubelverein am Freitagnachmittag. In einem feierlichen Umzug wurden zuerst die beiden Patenvereine der Feuerwehren aus Katzberg und Willmering und im Anschluss die Ehrenamtsträger eingeholt. Damit sich Schirmherr Georg Kerschberger, Festbraut Celina Herrnberger, Festmutter Birgit Allescher sowie die Ehrenfestmutter Erika Wanninger und die beiden Ehrenschirmherren Reinhart Vachal und Erich Herrnberger in die Formation einreihen konnten, musste eine Zugstrecke von annähernd sechs Kilometern bewältigt werden. Dank der Mitfahrgelegenheiten für die jüngsten und ältesten Teilnehmer sowie den Bewirtungsstationen bei Allescher und Herrnberger wurde auch diese Hürde mit Bravour gemeistert. Dem stattlichen Festgefolge schloss sich am Ende noch eine Vielzahl von weiteren Vereinen zum Einzug in das Bierzelt an.
Nur ein Schlag und „O´zapft is!“
Nachdem die Festleiter Reinhard Rädlinger, Michael Haller und Johannes Traurig im vollbesetzten und prächtig dekorierten Bierzelt unter tosendem Applaus die anwesenden Gäste begrüßt hatten, schaffte es der Schirmherr Georg Kerschberger, mit nur einem einzigen Schlag das Fass anzuzapfen.
Sofort begannen die flinken Bedienungen das frische Festbier aus Rhan unter die Gäste zu bringen. Veranstalter und Festhonoratioren stießen noch gemeinsam auf ein gutes Gelingen des Festes an. Die Oktoberfestkapelle „Mathias Achatz“ spielte zünftig auf und brachte das Zelt förmlich zum Beben.
Angeheizt in ihrer Feierlaune strömten die Gäste im Anschluss scharenweise in die legendäre und über 600 Quadratmeter große Catriver Saloon-Bar, wo sie die Party bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzten.
Zu Ehren der verstorbenen Kameraden
Der Samstag begann am Abend mit dem feierlichen Gedenken an die verstorbenen Kameraden. Dafür zog der Festverein mit den Paten zum Kriegerdenkmal am Sportplatz. Dort betonte Festleiter Rädlinger, wie wichtig gerade dieser Bestandteil des Festes sei, denn ohne die verstorbenen Mitglieder, würde es kein 150. Gründungsfest geben. Die Kolpingmusik intonierte das Lied vom „Guten Kameraden“ und die beiden Kommandanten Martin Schoplocher und Benjamin Kreitinger legten einen Kranz nieder.
Im Anschluss marschierte der Tross wieder zurück zum Festzelt, um mit weiteren Vereinen ins Festzelt zur Musik der Partyband „Froschhaxn Express“ ausgelassen zu feiern. Mit ihrem vielseitigen Programm brachten sie die Stimmung zum Kochen. Auch im Saloon wurde erneut auf den Putz gehauen, jedoch konnten die Mitglieder des Jubelwehr an diesem Tag ihr Jubiläum nicht allzu lange genießen.
„Hoffnung gibt die gelebte Kameradschaft der Feuerwehr“ – so die Botschaft der Festpredigt von Pfarrer Alfons Dirscherl
Der lange Festsonntag mit seinen vielen Programmpunkten begann schon frühmorgens um 5:45 Uhr mit dem Weckruf der Böllerschützen für die Honoratioren und die beiden Patenvereine. Nach der Einholung stärkten sich alle bei einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück, ehe in Zugformation der Weg zum Festgottesdienst am Sportplatz des 1. FC Katzbach in Angriff genommen wurde. Pfarrer Alfons Dirscherl zelebrierte die Messe, den die Blaskapelle „Sankt Nikolaus“ aus Heinrichskirchen musikalisch umrahmte. In seiner Predigt sagte er, dass aus seiner Sicht „die ganze Welt in Flammen steht“. Internationale Konflikte, eine zunehmende Ellbogengesellschaft und die selbstgemachten Probleme der Kirche würden ihm Sorgen bereiten. Hoffnung gebe ihm aber die gelebte Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr. Um Brände effektiv zu löschen, benötige es aber auch die entsprechende Ausrüstung. Aus diesem Anlass gab er auch der neuen Tragkraftspritze den kirchlichen Segen.
Daran schloss sich die Weihe und Übergabe der Fahnenbänder an. Die Festdamen verlasen ihre Prologe und hängten ihre Stickereien an den Kranz der Fahne. Die Patenbräute aus Willmering, Daniela Hiegl, und Katzberg, Sophie Dobler, besiegelten die enge Verbundenheit mit der FFW Loibling-Katzbach, indem sie ihre Bänder an die Verantwortlichen übergaben. Von den Festrednern gab es ausschließlich Lob für die erbrachten Leistungen. Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler gratulierte den Floriansjüngern zum Jubiläum und zollte ihnen für das gute Miteinander seinen höchsten Respekt. Kreisbrandrat Michael Stahl würdigte die Einsatzbereitschaft der Wehr und dankte ihr für den freiwilligen Dienst an der Gesellschaft. Dies verdiene Wertschätzung, Hochachtung und Anerkennung. Die Tragkraftspritze sorge für die Sicherheit der Bürger und dem Schutz der Heimat.
Bürgermeister Martin Stoiber überreichte als Geschenk einen Scheck der Stadt Cham und stellte fest, dass auf die Rettungskräfte aus Loibling-Katzbach stets Verlass sei. „Die Bürger können sich sicher fühlen“, so der Rathauschef.
Ein gigantischer Umzug am Festsonntag
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Festzelt mit den „Perlhütter Musikanten“ stellten sich alle Teilnehmer zum Festzug auf. Angeführt von den drei Festleitern bewegte sich dann eine imposante Menschenmenge bei strahlendem Sonnenschein durch das wunderbar geschmückte Dorf. Annähernd fünfzig Vereine und acht Musikkapellen gaben dem Jubelverein die Ehre. Es folgte abschließend ein rauschender Fahneneinzug in das Festzelt. Begleitet von den Juchzern der Menge legten sich die Fahnenjunker beim Schwenken mächtig ins Zeug.
Ein phänomenaler Festausklang am Montag
Übertraf der bisherige Festverlauf die Erwartungen der Verantwortlichen bei weitem, löste der Festausklang am Montag nahezu einen Freudentaumel aus. Ähnlich einem Festival drängten sich Menschenmassen auf dem weiträumigen Gelände dicht aneinander, das Bier floss in Strömen und im Festzelt wurde ekstatisch gefeiert.
Am frühen Abend zogen der Fest- und die beiden Patenvereine ein letztes Mal, begleitet von heftigem Applaus in das volle Festzelt ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch die drei Festleiter, Reinhard Rädlinger, Michael Haller und Johannes Traurig, lobte Kreisbrandmeister Hans Hochmuth in seiner Laudatio, den großen Zusammenhalt im Festausschuss. Den beiden Patenvereinen aus Katzberg und Willmering, sprach er seine große Anerkennung und Respekt dafür aus, dass sie erfolgreich der Wehr aus Loibling-Katzbach zur Seite standen. „Nur dadurch wurde ein Fest mit insgesamt mehr als 15.000 Besuchern erst möglich gemacht.“ Auch der blendend aufgelegte Schirmherr Georg Kerschberger fand nur anerkennende Worte in den höchsten Tönen. Die herausragenden Leistungen der Festleiter würdigte er mit einem kleinen Präsent und in Anlehnung an die Quizshow von Hans Rosenthal mit einem kollektiven „Ihr seid Spitze!“.
Ehrenschirmherr Erich Herrnberger, Festmutter Birgit Allescher und Ehrenfestmutter Erika Wanninger, schlossen sich an die Lobeshymnen ihrer Vorredner an. Herrnberger stellte dabei fest, dass „aufgrund Eures Einsatzes etwas Einzigartiges entstanden ist, wovon noch lange erzählt werden wird.“
Zu guter Letzt dankten die Festleiter jedem Einzelnen im Festausschuss, den Festdamen und -kindern, aber auch den vielen Helfern im Verein, einfach allen die zum guten Gelingen der Feierlichkeiten beigetragen haben. „Ihr alle habt Großartiges geleistet und dafür danken wir euch aus tiefstem Herzen!“, so Festleiter Rädlinger.
Danach gab die Partyband „Waidler Power“ richtig Gas und verwandelte das Zelt bis kurz nach Mitternacht in einen tobenden Partyhotspot. Bis zum Sonnenaufgang dauerte die anschließende Aftershow-Party in der Catriver Saloon Bar.